Freitag, Dezember 25, 2009

Einweihung von E-126 in Estinnes

Energiekommissar Andris Piebalgs sieht wichtige Rolle der Onshore Windenergie in den EU-Ausbauszenarien für die Erneuerbaren
Pressemitteilung ENERCON

Fünf von elf geplanten E-126-Windenergieanlagen – aktuell die leistungsstärksten Anlagen der Welt – sind vor kurzem im belgischen Windpark Estinnes erfolgreich aufgebaut und fertig gestellt worden. Aus diesem Anlass fand am 25. November eine große Einweihungsfeier des Windparkbetreibers WindVision statt. Wichtigster Gast war EU-Energiekommissar Andris Piebalgs.

Bei der Einweihung betonte der Energiekommissar, dass die E-126 und der Windpark Estinnes technologisch auf höchstem Niveau operierten und so eine Option darstellen, mit der sich „das Potenzial der Onshore-Windkraft in Europa mit hoher Versorgungssicherheit und zu erschwinglichen Kosten weiter erschließen lässt“.

Die Logistik für den Aufbau der 198 Meter hohen Windenergieanlage (WEA) stößt an die Grenzen gegenwärtiger technischer Machbarkeit. Der größte Raupenkran der Welt mit einem Gewicht von 1.600 t wurde speziell für das Ziehen des Rotors mit einem Durchmesser von 127 Metern entwickelt. „Die Leistungselektronik der E-126 ist die fortschrittlichste, die in der Windenergie derzeit zur Verfügung steht. Außerdem kann die E-126 das Netz in einer Weise stabilisieren, wie dies vorher nur konventionelle Kraftwerke konnten. Für eine optimale Netzeinspeisung sorgt ein hoch entwickeltes Leistungsprognose-System“, erklärte Piebalgs.

Die EU hat den Windpark mit finanziert. Die E-126 sollten im Dauerbetrieb oberhalb der ursprünglichen Nennleistung von 6 MW getestet werden. Auch sollte die Netzkompatibilität des Parks in solchen Betriebszuständen optimiert werden. Planer und Betreiber WindVision prognostiziert einen Jahresertrag der 11 WEA von 187 GWh, eine Strommenge, mit der 50.000 Haushalte versorgt werden könnten.
„Derzeit laufen alle E-126 in Estinnes mit 6 MW Nennleistung. Sie zählen zu den ersten ihrer Baureihe. Durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung konnten sie im Laufe des Projekts immer weiter optimiert werden. Erste Messergebnisse zeigen, dass ENERCON im Laufe des nächsten Jahres in der Lage sein wird, den Großteil dieser WEA in Richtung der angestrebten 7 MW-Nennleistung zu bringen.“, erklärte Bernhard Fink, ENERCON Vertriebsmanager für Belgien.

Er ergänzte, das Projekt verdeutlicht das große Potential für Onshore-Windleistung in Europa. “Wenn wir die Ziele der EU-Richtlinie für den Ausbau der Erneuerbaren bis 2020 erreichen wollen, muss Onshore-Windenergie eine tragende Rolle spielen. Anders wird sich eine umfassende Versorgung aus erneuerbaren Quellen nicht realisieren lassen, weder finanziell, noch in Bezug auf das Potenzial. Sogar die EWEA, die normalerweise sehr optimistisch ist in Bezug auf Offshore-Projekte, sieht die Onshore-Windenergie bis 2027 auf Platz eins.“

Laut Piebalgs sieht sich die Kommission in der Pflicht, die Windindustrie bei der Erreichung ihrer Ziele bis 2020 zu unterstützen, um so die Installation einer Gesamtleistung von 180 GW Windenergie zu erreichen. „Mehr als je zuvor gibt es gute Gründe, warum wir davon ausgehen können, dass Onshore-Windparks hierbei auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen werden“, resümierte er.