Dienstag, November 22, 2011

Erdgasinfrastruktur als Energiespeicher

Power-to-Gas
Pressemitteilung Bundesnetzagentur
Über den Beitrag des Gasnetzes zur Speicherung erneuerbarer Energien diskutierten heute in Berlin Experten aus Unternehmen und Verbänden der Energiewirtschaft, aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung. Die Bundesnetzagentur und das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES in Kassel hatten zu einem Workshop zum Thema "Power-to-Gas" eingeladen.

Der Begriff Power-to-Gas steht für ein Konzept, bei dem überschüssiger Strom dazu verwendet wird, per Wasserelektrolyse Wasserstoff zu produzieren und bei Bedarf in einem zweiten Schritt unter Verwendung von Kohlendioxid (CO2) in synthetisches Methan umzuwandeln. Als Speicher für dieses Methan und bis zu einem gewissen Volumenanteil auch des elementaren Wasserstoffs könnte die bestehende Erdgasinfrastruktur, also das Gasnetz mit den angeschlossenen Untertagespeichern, verwendet werden.

"Die Idee, Wasser mittels Elektrolyse in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten, ist nicht neu. Sie hat aber vor dem Hintergrund der Energiewende mit der Umstellung auf größtenteils fluktuierende erneuerbare Energien an Bedeutung gewonnen. Denn neben dem Netzausbau und einem intelligenten Last- und Erzeugungsmanagement wird erheblich mehr Speicherkapazität notwendig sein, um die Fluktuation von Sonneneinstrahlung und Wind bei der Stromerzeugung ausgleichen zu können. Für den kurzzeitigen Ausgleich sind Pumpspeicherkraftwerke eine gute Lösung. Deren Kapazität in Deutschland ist jedoch begrenzt. Die Langzeitspeicherung ist deshalb eine große Herausforderung für die Transformation der Energieversorgung", erläuterte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, die Bedeutung des Themas.

Ein vielversprechendes Konzept hat das Fraunhofer IWES zusammen mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) erarbeitet. "In zukünftigen Energiesystemen werden Wind- und Solarkraftwerke den Hauptbeitrag bei der Stromversorgung leisten. Unsere Simulationsrechnungen zeigen, dass für eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien bei Windflaute und geringer Sonneneinstrahlung wie im Winter bis zu zwei Wochen zu überbrücken sind. Für den Ausgleich längerfristiger Schwankungen im Bereich von Tagen oder Wochen lassen sich nur chemische Speicher auf der Basis von Wasserstoff, Methan oder anderen Gasen bzw. Flüssigkeiten verwenden", sagte Prof. Dr. Jürgen Schmid, Leiter des Fraunhofer IWES.

Die Beiträge der Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft und die Podiumsdiskussion zwischen Vertretern aus Politik, Verbänden, Behörden und Unternehmen machten das Vermarktungspotential des "grünen" Erdgases deutlich. Es reicht von der Rückverstromung des Gases über den Einsatz in der Kraft-Wärme-Kopplung bis hin zur Nutzung im Mobilitätssektor.

Die Vorträge der Referenten stehen in Kürze auf den Homepages der Bundesnetzagentur und des Fraunhofer IWES zur Verfügung.
  • Windenergie-Forum
  • Dienstag, November 01, 2011

    Abschaltung von Windenergieanlagen um bis zu 69 Prozent gestiegen

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Die Abschaltung von Windenergieanlagen aufgrund von Netzengpässen nimmt deutlich zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungsunternehmens ECOFYS im Auftrag des Bundesverbandes WindEnergie e.V. (BWE).

    Demnach sind im Jahr 2010 bis zu 150 Gigawattstunden Windstrom verloren gegangen, weil die Netzbetreiber Anlagen abgeschaltet haben. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um bis zu 69 Prozent. „Das sind alarmierende Werte. Hier geht wertvoller CO2-freier Strom verloren, nur weil der Netzausbau seit Jahren verschleppt wird. Vor dem Hintergrund, dass 2010 ein eher schlechtes Windjahr war, ist in den nächsten Jahren sogar noch von einer steigenden Tendenz auszugehen“, betont der Präsident des BWE, Hermann Albers.

    Auch zahlenmäßig nahmen diese als Einspeisemanagement (EinsMan) im Erneuerbaren Energien Gesetz geregelten Abschaltungen massiv zu. Gab es 2009 noch 285 sogenannte EinsMan-Maßnahmen, waren es 2010 bereits 1085. Der durch Abschaltungen verlorengegangen Strom entspricht dabei einem Anteil von bis zu 0,4 Prozent an der in Deutschland im Jahr 2010 insgesamt eingespeisten Windenergie: „Das klingt im ersten Moment noch moderat. Dahinter verbirgt sich jedoch ein für einzelne Regionen, etwa den Norden Deutschlands, schwerwiegendes Problem. Einige Windparks hatten dadurch Ausfälle von nahezu einem Viertel ihres gesamten Jahresenergieertrags“, erläutert Albers.

    Das Erneuerbare Energien Gesetz regelt, dass die Betreiber der abgeschalteten Windenergieanlagen vom Netzbetreiber für den Ausfall entschädigt werden. Allerdings kommt es hier zu Problemen: „Es mehren sich die Rückmeldungen unserer Mitgliedsunternehmen, dass die Ersatzzahlungen zum Teil sehr verzögert ausgezahlt werden. Wir haben auch deswegen ECOFYS mit der Erhebung unabhängiger Zahlen beauftragt, weil sich die Angaben der Bundesnetzagentur zum Einspeisemanagement größtenteils auf die Meldungen der Netzbetreiber zu bereits entschädigten Abschaltungen beziehen,“ so Hermann Albers.

    Die meisten Abschaltungen wurden von der E.ON Netz GmbH durchgeführt: Etwa vier Fünftel der EinsMan-Maßnahmen fanden in ihrem Netzgebiet statt. Daneben stiegen auch in anderen Netzgebieten die Abschaltungen und es kamen neu betroffene Netzgebiete hinzu. In Hinblick auf die Art der Abschaltung kommt die ECOFYS-Studie zu dem Schluss, dass zwar die meisten Netzbetreiber nach § 11 EEG schalten, jedoch haben auch die Abschaltungen nach §13.2 EnWG stark zugenommen. Diese werden im Gegensatz zu den Abschaltungen nach EEG nicht entschädigt.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, Oktober 19, 2011

    Nordex: Verträge über 250 Megawatt unterschrieben

    Errichtungsbeginn der Windparks ab 2012 in Pakistan geplant
    Pressemitteilung Nordex

    Hamburg, 19. Oktober 2011. Nachdem Nordex im vergangenen Jahr aus Pakistan einen ersten Auftrag erhalten hat, konnte der Turbinenhersteller seine führende Stellung im Markt jetzt sichert. Nordex hat mit vier Unternehmen aus Pakistan Liefer- und Serviceverträge für Turbinen des Typs N100/2500 unterzeichnet. Insgesamt handelt es sich um fünf Projekte mit jeweils 20 Turbinen, also um ein Gesamtvolumen von 250 Megawatt. Die Aufträge stehen noch unter dem Vorbehalt erforderlicher finanzieller Abschlüsse.

    Nordex ist überzeugt, dass sich der Windmarkt in Pakistan schnell entwickeln wird. Um Stromengpässe im Land zu beheben, planen Regierung und Wirtschaftsunternehmen neue Kraftwerkskapazitäten, und dabei soll die Windenergie eine entscheidende Rolle spielen. Die pakistanische Regierung schätzt allein das erschließbare Windpotenzial der Küstenregion Sindh im Süden des Landes auf rund 11.000 Megawatt.

    In Sindh sollen auch die fünf N100/2500-Windparks ans Netz gehen. Zwei davon plant der Konzern Fauji Foundation. Fauji Fertilizer, eine weitere Konzerntochter, war 2010 mit dem Auftrag für ein 50-Megawatt-Projekt Nordex Erstkunde in Pakistan. Die ersten der dafür bestellten 1,5-Megawatt-Anlagen wird Nordex im kommenden Monat liefern. Die beiden neuen Windparks sollen ab dem Jahr 2012 entstehen und jeweils bis zu 150 Gigawattstunden Strom pro Jahr liefern.

    Die Kunden der anderen drei Windparks sind ebenfalls große pakistanische Unternehmen. Hierbei handelt es sich um Gul Ahmed Wind Power Limited, eine Tochtergesellschaft von Gul Ahmed Energy, Metro Power Company Limited und Yunus Energy Limited, ein Unternehmensteil der Yunus Brother Gruppe. Die Windparks sollen in den Jahren 2012 und 2013 errichtet werden. Beide Konzernmütter betreiben bereits konventionelle Kraftwerke und expandieren jetzt in den Bereich Erneuerbare Energien.

    CSO Lars Bondo Krogsgaard: „Pakistan ist für Nordex heute der wichtigste asiatische Markt außerhalb Chinas. Dass wir fast zeitgleich mit vier Kunden Verträge unterzeichnen konnten, zeigt, dass wir dort als Anbieter bereits großes Vertrauen genießen.“

    Donnerstag, Oktober 06, 2011

    Pläne über Atomstiftung sind skandalös

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie e.V., Hermann Albers, erklärt zum heutigen Bericht des Handelsblattes über die Gründung einer Atomstiftung:

    „Die Pläne, die das Handelsblatt zur Gründung einer Atomstiftung vorliegen, zeigen deutlich: Weder Energieversorger noch „eingeweihte Kreise in Berlin“ (laut Handelsblatt) haben seit dem Desaster der Laufzeitverlängerung im vergangenen Herbst dazugelernt. Wieder einmal wird hinter verschlossenen Türen ausgehandelt, wie die großen Energieversorgungsunternehmen auf Kosten der Verbraucher, der Energiewende und mittelständischer Unternehmen ihren Profit maximieren können.

    Besonders skandalös ist dabei, dass die wirtschaftlichen Risiken der alten Atommeiler auf die Gemeinschaft übertragen werden sollen und dass als Argument dafür die Energiewende herhalten soll. Klar ist: Die Energiewende ist auch ohne Monopolstrukturen machbar. Der Reiz der Energiewende liegt nämlich gerade darin, dass die Versorgungsstruktur dezentral ist und mehr Wettbewerb geschaffen wird.

    Würde dieser Plan, wie er im Handelsblatt beschrieben wird, umgesetzt, würde damit das Ziel transparenter und fairer Energiekosten massiv gefährdet. Die Monopolisten würden sich so nach dem Aus für ihre alten Atommeiler neue Subventionstatbestände schaffen. Es kann nicht sein, dass die großen Vier in den vergangenen Jahrzehnten riesige Gewinne eingefahren haben und sich jetzt auf Kosten der Steuerzahler aus dem Staub machen.“

    Montag, September 26, 2011

    Hamburg wird Sitz des weltweiten Windgeschäfts von Siemens

    Pressemitteilung Siemens Die neue Siemens Division Wind Power wird am 1. Oktober mit Sitz in Hamburg an den Start gehen. "Hamburg ist ein sehr attraktiver Standort und zugleich eine der wichtigsten Windmetropolen der Welt. Deshalb werden wir künftig unser weltweit rasch wachsendes Windenergiegeschäft aus der Hansestadt heraus steuern", sagte Michael Süß, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO des Siemens Energy Sektors. "Mit unserer neuen Organisationsstruktur sind wir stärker regional ausgerichtet und näher an unseren Kunden. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um die Erfolgsgeschichte unseres Windenergiegeschäftes auch künftig fortschreiben zu können. Unsere Ausgangsposition dafür ist sehr gut: Wir können auf einen Rekordauftragsbestand von fast 11 Milliarden Euro bauen und bei Offshore Windparks, dem am schnellsten wachsenden Marktsegment, sind wir Weltmarktführer." Allein in Deutschland konnte Siemens bereits Aufträge über sechs Offshore-Windkraftwerke in Nord- und Ostsee mit einer Gesamtleistung von 1.300 Megawatt (MW) verbuchen. Die Mitarbeiterzahl von Siemens Wind Power in Hamburg soll sich bis 2013 von derzeit 170 auf über 500 verdreifachen. Weltweit beschäftigt Siemens im Windenergiebereich rund 7.800 Mitarbeiter, in Deutschland sind es etwa 1.000. Olaf Scholz, Erster Bürgermeister und Präsident des Senates der Freien und Hansestadt Hamburg sagte: "Hamburg ist die Hauptstadt der Windenergie in Deutschland. Mit der Entscheidung der Siemens AG vergrößern wir die Chance, gemeinsam mit den norddeutschen Ländern zu einem der führenden Standorte dieser Branche weltweit zu werden. Die Entscheidung ist gut für den Wirtschaftsstandort Hamburg und gut für die Umwelthauptstadt Hamburg. Wir müssen im Umweltschutz noch mehr als bisher auf technische Innovationen setzen. Mein Verständnis von moderner Umweltpolitik hat vor allem etwas mit der Fähigkeit zu tun, technische Innovationen zu fördern und durchzusetzen. Ich bin Anhänger und Bewunderer des ingenieurgetriebenen Umweltschutzes. Die Windenergie ist ein Teil davon." "Für das Geschäft mit Windenergie wird künftig die Industria¬lisierung von Fertigung und Logistik eine entscheidende Rolle spielen, um durch hocheffiziente Prozesse die Kosten für die Windkraft senken zu können. Hier wird uns Felix Ferlemann als CEO der Division Wind Power mit seinen umfassenden Erfahrungen aus der Automobilbranche einen wichtigen Schritt voranbringen", ergänzte Süß. Besondere Bedeutung kommt zudem der Regionalisierung zu, um noch näher an die Kunden heranzurücken. Deshalb wird Siemens sein Windenergiegeschäft unterhalb der Divisionsebene künftig aus drei regionalen Business Units heraus führen. Aus dem dänischen Brande wird das Windenergie-Geschäft für Europa, den Nahen Osten und Afrika sowie das europäische Offshore-Geschäft gesteuert. Geleitet wird die neue Business Unit EMEA von Jan Kjaersgaard, der bislang das Siemens Windenergiegeschäft in Nord- und Südamerika verantwortete. CEO der für Nord- und Südamerika zuständigen Business Unit in Orlando im US-Bundesstaat Florida wird Mark Albenze. Er war bisher Vice President Vertrieb Power Systems Siemens Energy in Denver, USA. Kay Weber wird die lokale Business Unit für die Region Asien-Pazifik mit Sitz in Shanghai, China, leiten. Er ist seit 20 Jahren bei Siemens und war bisher für das Servicegeschäft von Siemens Energy in der Region Asien-Pazifik verantwortlich. Chief Financial Officer (CFO) der Division Wind Power wird Wolfgang Hermann, bislang CFO der Industry Solutions Division von Siemens. Die Perspektiven für die Windenergie sind sehr gut. Der Weltmarkt soll von rund 42 Mrd. EUR pro Jahr in 2010 auf rund 60 Mrd. EUR im Jahr 2016 zulegen. Für den Onshore-Markt wird ein Wachstum von 38 Gigawatt (GW) auf 45 GW pro Jahr erwartet. Gleichzeitig gewinnen auch Windparks auf dem Meer an Bedeutung und sollen jährlich von 3 GW auf 11 GW zulegen. Auf Offshore-Windkraftwerke werden in fünf Jahren bereits rund 20 Prozent des gesamten Windenergiemarktes entfallen. Allein in Europa rechnet Siemens bis 2030 für die Offshore-Windenergie mit einer installierten Leistung von mehr als 80 GW. Dies entspricht der Leistung von etwas mehr als der Hälfte des derzeit in Deutschland installierten Kraftwerksparks. Von diesen 80 GW sind derzeit erst sechs Prozent erschlossen. Auch bei Windparks an Land, auf die heute bereits über 60 Prozent des weltweiten Windenergiegeschäftes von Siemens entfallen, will das Unternehmen kräftig wachsen. Seit Siemens im Jahr 2004 den dänischen Windturbinenhersteller Bonus Energy übernommen hat wurde das Geschäft stark ausgebaut. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich inzwischen von 800 auf rund 7.800 fast verzehnfacht und der Umsatz hat sich sogar verzwölffacht auf rund 3,2 Mrd. EUR. Heute verfügt Siemens Wind Power über sieben Werke in drei Ländern. In drei Jahren sollen es bereits zwölf Fertigungsstätten in acht Ländern sein. Windenergie ist Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von rund 28 Mrd. EUR erzielte. Das macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum 270 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart, das ist so viel wie Hongkong, London, New York, Tokio, Delhi und Singapur in Summe an CO2 jährlich ausstoßen.​ Fotos und weiterführende Informationen finden Sie hier: KLICK

    Dienstag, August 02, 2011

    Erneuerbare beim Energieverbrauch erstmals vor Kernenergie

    Mit einem Anteil von über zehn Prozent am deutschen Energieverbrauch lagen die Erneuerbaren Energien im Ersten Halbjahr 2011 erstmals vor der Atomenergie.
    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Zu diesem Ergebnisse kommt die aktuelle Auswertung der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Demnach hatte die Kernenergie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Anteil von 9,3 Prozent am Primärenergieverbrauch. Die Windenergie, so die Statistik der AG Energiebilanzen, konnte ihren Beitrag an der Energiegewinnung um 13 Prozent steigern. Der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung lag damit im ersten Halbjahr mit ca. 20.700 Gigawattstunden bei etwa 7 Prozent. Im Vergleich zum ersten Vorjahreshalbjahr hat sich die Stromproduktion um 2.300 Gigawattstunden erhöht.
    Nach aktuellen Erhebungen des Deutschen Windenergieinstituts (Dewi) waren zum 30. Juni 2011 in Deutschland insgesamt etwa 22. 000 Windenergieanlagen am Netz.
  • Windenergie-Forum
  • Mittwoch, Juli 27, 2011

    Deutsche Windindustrie – Märkte erholen sich

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    Berlin. Im ersten Halbjahr 2011 wurden in Deutschland 356 Windenergieanlagen (WEA) mit zusammen rund 793 Megawatt (MW) Leistung neu installiert. Das ergab die aktuelle Herstellerbefragung des Deutschen Windenergie-Institutes (DEWI). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden damit 133 MW oder rund 20 Prozent mehr aufgestellt.

    Insgesamt sind Mitte 2011 in Deutschland 21.917 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 27.981 MW installiert. In der ersten Jahreshälfte wurden 5 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 25 MW im Meer installiert. Damit waren Mitte 2011 insgesamt 54 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 210 MW installiert. Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr gab es auch beim Austausch alter gegen neue und leistungsstärkere Anlagen, dem so genannten Repowering. Nach den DEWI-Erhebungen konnten im ersten Halbjahr 25 Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen 21,3 MW durch 13 Windenergieanlagen mit zusammen 42 MW ersetzt werden. Der Offshore-Markt und das Repowering-Geschäft blieben also auch 2011 verhalten. “Die Zahlen deuten darauf hin, dass der Heimatmarkt nach dem Einbruch des vergangenen Jahres wieder leicht anzieht und damit wieder das Niveau von 2009 erreicht. Die Bundesländer haben signalisiert, dass sie das vorhandene Windenergiepotenzial nutzen wollen. Jetzt kommt es darauf an, dass die Bundesregierung ihre Ausbauziele an Land nach oben korrigiert,“ ordnet der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie e.V. (BWE), Hermann Albers, den aktuellen Zubau ein. Für das Gesamtjahr 2011 rechnen BWE und VDMA Power Systems mit einem Plus auf dem Inlandsmarkt auf rund 1.800 MW gegenüber 1.551 MW im Vorjahr.

    Insgesamt erzielten die Hersteller mit der Produktion von Windenergieanlagen in Deutschland im Jahr 2010 etwa 4,97 Milliarden Euro Umsatz, wie die beiden Verbände ermittelten. Auf dem Heimatmarkt haben Hersteller aus Deutschland erstmals substantielle Umsätze auch im Bereich Offshore-Windenergie erzielt. Auf die Exportmärkte entfielen etwa 3,27 Milliarden Euro. Die Exportquote betrug damit in 2010 rund 66 Prozent. „Nach Jahren hoher Zuwächse mussten die Hersteller von Windenergieanlagen im Jahr 2010 entgegen dem klaren Wachstumstrend im Maschinen- und Anlagenbau einen Umsatzrückgang von fünf Prozent gegenüber 2009 verkraften. Diese Zahlen spiegeln die Situation des Weltmarkts wider“, betont der Geschäftsführer von VDMA Power Systems, Thorsten Herdan. Der deutsche Markt hat mit 4,1 Prozent der Installationen und 4,9 Prozent der Investitionen nur noch einen kleinen Anteil am Weltmarkt. Der europäische Markt blieb in 2010 weitgehend stabil. Nach der Halbierung des US-Markts in 2010 hat sich China mit 50 Prozent Zuwachs mit großem Abstand als global stärkster Markt etabliert. China ist aber für die deutschen Hersteller aufgrund von Marktbarrieren ein schwieriges Terrain.

    „Die EEG-Novelle 2012 schafft im Bereich der Windenergie an Land Kontinuität. Bundesrat und Bundestag haben dafür gesorgt, dass es in diesem Bereich nicht zu massiven Einschnitten in der Vergütung gekommen ist. Damit kann der Ausbau der Windenergie in Deutschland zumindest kontinuierlich weitergehen,“ kommentiert Albers die EEG-Novelle. Wenn Potenziale zunehmend auch im Binnenland genutzt werden sollen, muss die Politik hier nachlegen. Für die noch junge Offshore-Windindustrie werden die Rahmenbedingungen am Heimatmarkt verbessert. Dies schafft Investitionssicherheit in der für Projekte dieser Größenordnung wichtigen Startphase. „Projekte mit einem Volumen von über 2.000 MW sind allein in Deutschland vertraglich abgesichert. Das entspricht einem Projektvolumen von über 6 Milliarden Euro. 2011 ist Offshore-Windenergie auch für WEA-Hersteller aus Deutschland bereits ein Exportgeschäft und wird ab 2012 zum Milliardenmarkt“, so Herdan. Nach stagnierenden und teilweise rückgängigen Umsätzen im Vorjahr ziehen 2011 nicht nur die Auftragseingänge wieder an, sondern auch die Installationen in Europa und weltweit. Der Weltmarkt kann in 2011 wieder im einstelligen Bereich wachsen.

    Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
    Deutsche Windindustrie 2010
    Umsatz der Windenergieanlagenhersteller in Deutschland: 4,97 Mrd. Euro (2009: 5,25 Mrd. Euro)
    Investitionen in Windenergieanlagen in Deutschland: 1,76 Mrd. Euro (2009: 2,17 Mrd. Euro)
    Exportquote der deutschen Windenergieanlagenhersteller: 66 Prozent (2009: 70 Prozent)
    Direkte und indirekte Arbeitsplätze in der Windbranche in Deutschland: 96.100 (2009: 100.000)

    Donnerstag, Juni 23, 2011

    Ausbaupotentiale der Windenergie an Land stärker nutzen

    Berlin: Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und den Bundesverband WindEnergie ist das Gesetzespaket der Bundesregierung für die Energiewende mit heißer Nadel gestrickt.
    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

    „Wenn das Erneuerbare-Energien-Gesetz so verschlimmbessert wird, dass der landseitige Ausbau der Windkraft behindert wird und die energieintensive Industrie zu viele Schlupflöcher bekommt, wird wertvolles ökologisches Porzellan zerschlagen“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

    Die Geschwindigkeit, mit der die Bundesregierung das Gesetzespaket auf den Weg gebracht hat, sei extrem ambitioniert. „Das birgt die Gefahr sachlicher Fehler. Besonders im Bereich der Windenergie an Land führen die geplanten Maßnahmen eher zu einer Vollbremsung als zu einer Beschleunigung. Es ist der Sache eines zügigen Atomausstiegs nicht dienlich, wenn sich die Bundesregierung bereits im Herbst einem Fehlerbeseitigungsgesetz widmen muss“, unterstrich der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE), Hermann Albers.

    „Die erneuerbaren Stromquellen haben mehr Potential, als die Bundesregierung glaubt. Schwarz-Gelb scheint die Wende hin zu 100 Prozent regenerativen Strom nicht wirklich zu wollen, sondern weiter auf die Zementierung der Großstrukturen in der Energieerzeugung und Jahrzehnte weiterer Kohleverstromung zu setzen“, sagte Weiger. Er forderte die Abgeordneten des Bundestages auf, im Erneuerbare-Energien-Gesetz das Ausbauziel von 35 Prozent Erneuerbarer Energie bis 2020 auf 45 Prozent zu erhöhen. Der BUND-Vorsitzende kritisierte außerdem das Vorhaben, energieintensive Industrien von den Kosten für die Erneuerbaren Energien noch stärker als bisher auszunehmen.

    Weiger: „Die Privilegien für die Industrie wurden immer weiter ausgedehnt, obwohl gerade die energieintensiven Unternehmen von den durch die Erneuerbaren gesunkenen Preise an den Strombörsen stark profitieren. Aufgrund der Ausnahmen zahlen alle anderen Verbraucher schon jetzt jährlich zwei Milliarden Euro, die eigentlich die Industrie zahlen müsste.“ Es fehlten außerdem gesetzgeberische Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz: „Das wichtigste Gesetz für eine Energiewende fehlt im Gesetzespaket. Energiesparen und die Erhöhung der Energieeffizienz sind immer noch Stiefkinder der Politik dieser Bundesregierung. Dringend erforderlich sind ein ambitioniertes nationales Energieeffizienzgesetz und eine wirksame Effizienz-Richtlinie auf EU-Ebene.“

    Für den BWE besonders problematisch sind die in der EEG-Novelle vorgesehenen Vergütungskürzungen für die Windenergie an Land. Der Gesetzesentwurf der Bundesregierung steht damit den Empfehlungen des von ihr selbst beauftragten Begleitgutachtens entgegen. „Es ist schon erstaunlich, dass die Bundesregierung das wissenschaftliche Begleitgutachten und die Meinung der Sachverständigen vollkommen ignoriert. Wir begrüßen, dass sich der Bundesrat in seiner letzten Sitzung den Vorschlägen dieses Begleitgutachtens angeschlossen hat. Das zeugt davon, dass man sich in den Bundesländern intensiv mit der Thematik beschäftigt hat. Entscheidend ist jetzt, dass sich auch die Bundestagsabgeordneten mit dieser Frage auseinandersetzen und die Position der Bundesländer angemessen berücksichtigen. Denn klar ist: Wird das EEG so beschlossen, wie die Bundesregierung es vorsieht, werden die Bundesländer ihre Ausbau- und Klimaziele nicht erreichen“, sagte Albers.

    BUND und BWE sehen vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in den anderen Bundesländern noch erhebliche Potentiale für den Ausbau und die Modernisierung (Repowering) von Windkraftanlagen. Windenergie an Land hat nach Ansicht beider Verbände das größte Potential und ist die kostengünstigste Erneuerbare Energie. Hinzu komme, dass der Atomausstieg nur mit mehr Windkraft zu bewältigen sei. Eine vom BWE in Auftrag gegebene Studie des Fraunhofer Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik belegt, dass sich bundesweit auf lediglich zwei Prozent der Fläche bis zu 65 Prozent des nationalen Strombedarfs erzeugen lässt.

    Dienstag, Juni 14, 2011

    Bundesfinanzhof zur Abschreibung von Windparks

    Pressemitteilung Nr. 43 vom 01. Juni 2011 Bundesfinanzhof

    Urteil vom 14.04.11 IV R 46/09 Urteil vom 14.04.11 IV R 15/09

    Mit Urteil vom 14. April 2011 IV R 46/09 hat der Bundesfinanzhof (BFH) entschieden, dass ein Windpark aus mehreren selbständigen Wirtschaftgütern besteht, die aber einheitlich abzuschreiben sind.

    Wurden in den Anfängen der Stromerzeugung mittels Windenergie lediglich einzelne Windkraftanlagen errichtet, entstanden nicht zuletzt durch die erhebliche staatliche Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz in den letzten Jahren große Windparks, in denen mehrere Windkraftanlagen in einem technischen Verbund betrieben werden. Ungeklärt war bisher, wie die Abschreibungen auf Windparks vorzunehmen sind. Der BFH hatte jetzt erstmals darüber zu entscheiden, ob sich ein Windpark aus mehreren Wirtschaftsgütern zusammensetzt und von welcher Nutzungsdauer dabei auszugehen ist.

    Der BFH hat entschieden, dass zwar einerseits nicht nur von einem einzigen Wirtschaftsgut auszugehen ist. Andererseits hat er aber eine weitgehende Atomisierung eines Windparks in eine Vielzahl von Wirtschaftsgütern abgelehnt. Als jeweils selbständige Wirtschaftsgüter werden danach folgende Gegenstände beurteilt:

    - jede einzelne Windkraftanlage bestehend aus Turm, Rotor und Generatorgondel einschließlich aller mechanischen und elektrischen Bauteile mit dem dazu gehörenden Transformator und der beide verbindenden Niederspannungsverkabelung,

    - die mehrere Windkraftanlagen verbindende Mittelspannungsverkabelung einschließlich der Übergabestation zum Hochspannungsnetz,

    - die Zuwegung.

    Nach den von der Finanzverwaltung aufgestellten Tabellen (sog. AfA-Tabellen) haben die genannten Wirtschaftsgüter unterschiedliche Nutzungsdauern. Wegen ihrer technischen Abstimmung aufeinander und wegen der einheitlichen Bau- bzw. Betriebsgenehmigung ist die Nutzungsdauer aller Wirtschaftsgüter des Windparks nach Auffassung des BFH einheitlich zu bestimmen. Sie richtet sich nach der Nutzungsdauer der den Windpark prägenden Windkraftanlagen. Diese betrug in den entschiedenen Fällen abhängig vom Jahr der Errichtung 12 bzw. 16 Jahre.

    In der Entscheidung vom 14. April 2011 IV R 15/09 hat der BFH zudem seine restriktive, zu Immobilienfonds entwickelte Rechtsprechung (zuletzt mit Urteilen vom 8. Mai 2001 IX R 10/96 und 28. Juni 2001 IV R 40/97) auch auf Windkraftfonds erstreckt. Danach stellen sämtliche Aufwendungen im Zusammenhang mit der Errichtung des Windkraftfonds Anschaffungskosten der einzelnen Wirtschaftsgüter dar.
  • Windenergie-Forum
  • Montag, Juni 06, 2011

    Von Einstieg in Erneuerbare kann keine Rede sein

    Pressemitteilung Bundesverband Windenergie
    Zu der heute vom Bundeskabinett verabschiedeten Gesetzesvorlage zur Neuregelung des EEG erklärt der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie e.V. (BWE), Hermann Albers:

    "Die EEG-Novelle, die die Bundesregierung heute beschlossen hat, sieht nach wie vor massive Einschnitte bei der Vergütung für die Windenenergie an Land vor. Entgegen einiger Verlautbarungen von Freitag und vom Wochenende ist die Bundesregierung nicht von ihrem Kurs abgerückt, den Ausbau der Windenergie an Land zurückzufahren. Die Anpassungen bei der Degression sind nichts anderes als Augenwischerei und Kosmetik, um Opposition und Landesregierungen zu beschwichtigen. Passiert die Gesetzesvorlage in dieser Form Bundestag und Bundesrat, wird der Ausbau der Windenergie an Land ausgebremst. Gerade auch in den süddeutschen Bundesländern, in denen der Windenergieausbau gerade erst beginnt, werden positive Entwicklungen im Keim erstickt. Das geht nicht nur zu Lasten der Klimaziele, sondern auch zu Lasten der Verbraucher. Denn die Windenergie an Land ist die kostengünstigste Erneuerbare Energie und hat in Deutschland das größte Potenzial. Sie auszubremsen bei gleichzeitigem Atomausstieg ist paradox.

    Damit zeigt sich klar: Es geht der Bundesregierung nicht um eine Energiewende hin zu 100 Prozent Erneuerbarem Strom, sondern um eine Rückkehr zu Kohle und Gas. Denn wie sonst ließe sich erklären, dass das Ausbauziel von 35 Prozent Anteil Erneuerbarer Energie am Strommix bis 2020 seit dem Energiekonzept im letzten Herbst nicht erhöht wurde. Die Bundesregierung hat heute nur den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen, von einem Einstieg in Erneuerbare kann jedoch keine Rede sein."
  • Windenergie-Forum